„Unsere Tiere können tun, was sie wollen“, so lautet das oberste Prinzip im Gillaustal und im Kaisertal. Die Rinder (maximal 20 Muttertiere) und Schafe (100-150 Stück Muttertiere) leben in Gruppen, die sich von alleine zusammenfügen. Die einen vertragen sich besser, die anderen weniger, aber sie haben genug Platz, ihr eigenes, natürliches Verhalten auszuleben. Manchmal gibt es zum Beispiel Zankereien zwischen den jungen Stieren, aber es ist genug Platz da, um das auszuleben. Wir greifen nicht ein, weder in das Verhalten, noch in den natürlichen Rhythmus.

 

In der Praxis bedeute diese Form der Tierhaltung, dass die Tiere de Fakto wie wild leben. Sie naschen von den Brombeer- und Himbeerbüschen und trinken Wasser aus den Bächen. Sie stehen, wo sie wollen. Auf der Alm, der Weide, im Wald, im Gebüsch. Sie suchen sich im Sommer die Blumen und Gräser aus, die sie essen wollen. Wenn ihnen heiß ist, finden sie im Wald ihren Schatten und schlafen dort auch – oder in den Sträuchern. Und im Winter bekommen sie von uns das selbst angebaute Futter. Das macht’s aus!

 

Die Tiere haben offene Stallungen, in die sie aber meist – außer zum Fressen und Trinken – gar nicht hineinwollen. Die jungen Lämmer und Kälber trinken bei den Müttern, wodurch diese nicht so schnell wieder trächtig werden (in der Industrie wird etwa ein Schaf schon nach 2 Wochen wieder belegt). Wir haben auch bewusst auf die Erhaltung der traditionellen und äußerst tiergerechten Kulturlandschaft geachtet. So wurden etwa im Waldviertel die ortsüblichen Wildsträucher zwischen den Feldern (Die „Roar“) bewusst erhalten; Wildrosen, Brombeeren, Schlehdorn uvm. bieten den Schafen einen wichtigen Unterschlupf vor Wind und Sonne, und eine kostbare Nahrungsergänzung. Zugleich sind diese Wildstrauchhecken auch für den Wildbestand und Vögel sehr förderlich.

 

Vom Menschen vorgegeben ist im Waldviertel gerade einmal ein weiter, oft wechselnder Weidezaun für die 3 Schafherden; und in Tirol lediglich der Almabtrieb im September-Oktober. Die Tiere überwintern im Stall, der den Tieren aber auch die Möglichkeit zum Auslauf bietet, und die Wintersonne zu genießen.

 

So konsequent erfolgt die naturbelassene Tierhaltung, dass selbst bei Geburten nicht eingegriffen wird: Wir haben Lämmer, die kommen bei -15C grad auf die Welt. Das ist das schönste, was es gibt, und das sind dann die gesündesten Tiere. Was uns auch der Tierarzt bestätigt!